Kaiser Wilhelm I in Porta Westfalica
Inhalt
Ein Ausflugstipp mit tollem Ausblick
Auf meinen vielen Radtouren komme ich sehr oft am Kaiser Wilhelm in Porta Westfalica vorbei. Von Tengern aus eine anspruchsvolle Strecke, da man 270 Höhenmeter überwinden muss. Am Fuß des Berges kommt dann die Bergstraße mit einer schweren Steigung von 9%. Hierfür braucht man viel Kraft in den Beinen, denn die Steigung hat es in sich. Dafür endschädigt später aber der Ausblick über die Porta Westfalica.
Kaiser Wilhelm I

Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen wurde am Ende des 18. Jahrhunderts am 22. März 1797 in Berlin geboren. Im Alter von fast 91 Jahren starb der Kaiser nach kurzer Krankheit am 9. März 1888 in Berlin. Sein älterer Bruder Friedrich Wilhelm IV stand eigentlich an erster Stelle in der Thronfolge aus dem Haus Hohenzollern für die Königswürde. Die Krönung zum König von Preußen sollte 1861 stattfinden. Aufgrund seiner Krankheit verzichtete Friedrich auf sein Amt, so dass schließlich Wilhelm zum König von Preußen gekrönt wurde.
10 Jahre später, im Jahre 1871, wurde ihm die Kaiserwürde im Schloss Versailles in Frankreichs Hauptstadt Paris verliehen. Geschmeichelt trug der damals 73 Jährige den Namen bis zu seinem Tod.
Zu Ehren eines großen Staatsmannes
Nach dem Tod von Kaiser Wilhelm I wurden die Stimmen im Deutschen Kaiserreich immer lauter. Sie wollten ihm ein Denkmal setzen. So konnten alle Bürge Ideen für einen geeigneten Standort dem Vorstand des westfälischen Städtetages vorschlagen. Neben Dortmund, Unna, Herdecke und einer Vielzahl anderer Städte hat auch Minden eine Bewerbung mit dem jetzigen Standort im Wiehengebirge abgegeben.
Die Bezirksregierung im westfälischen Minden hat dann am östlichen Hang in der Nähe der alten Kreuzkirche den Platz für das Denkmal gefunden. Im August 1888 wurde auf einer Ratssitzung dann der Grundstein für das Monument gelegt. Auf dem Provinzial-Landtag gewann Minden am 15. März 1889 die entscheidende Abstimmung mit 43:36. Damit konnte der Bau 1892 im heutigen Porta starten. Vier Jahre später wurde das Denkmal von seinem Enkel Kaiser Wilhelm II und dessen Ehefrau mit ca. 20000 Besuchern eingeweiht.
Die Beschädigung eines Denkmals
Aufgrund des 2. Weltkrieges wurde das Kaiser Wilhelm Denkmal beschädigt. Zum Ende des Krieges wurde die Erzgewinnung eingestellt und Produktionsstätten für rüstungswichtige Produkte im Denkmalsstollen errichtet. Nach Kriegsende wurden dann die Stollen von den Briten gesprengt. Durch die Erschütterung im Berg ist dann der äußere Sockelbereich abgebrochen. 73 Jahre später kam dann der neu gestaltete Sockelbereich wieder hinzu.
Die Baumaßnahmen am Kaiser Wilhelm Denkmal in Porta nahmen ihren Lauf
Für die Neugestaltung haben 2013 mehrere Architekten ihre Entwürfe beim zuständigen Denkmalamt eingereicht. Wie bereits vor 130 Jahren wurde ebenfalls ein Architektenwettbewerb ausgerufen. 1892 hatte Bruno Schmitz diesen Wettbewerb gewonnen. Er überzeugte nicht nur beim Kaiser Wilhelm Denkmal in Porta sondern auch 1891 beim Kyffhäuserdenkmal.
Im Frühjahr 2014 hat das Architekturbüro Peter Bastian aus Münster diesen Wettbewerb gewonnen. Sie nahmen sich die alten Zeichnungen von Bruno Schmitz vor. Ihre Idee war es dann die Neuzeit mit der Altzeit zu verbinden.
Welche Maßnahmen waren geplant
Der Vorplatz sollte neu gestaltet werden. Die Restaurationsarbeiten am Denkmal sowie der gesprengte Ring sollte wieder hergestellt werden. Das Besondere am neuen Sockelring ist, dass man dort eine kleine Ausstellung über den Wilhelm besuchen kann. Direkt daneben gibt es ein Restaurant in dem man sich anschließend eine Pause gönnen kann. Die große Sonnenterasse lädt zum Verweilen ein.
Die Arbeiten haben 5 Jahre gedauert. 2013 erstellten Architekten die ersten Entwürfe. Handwerker vollendeten 2018 die Baupläne.
Touristenströme erreichen den Kaiser Wilhelm
Viele Touristenströme erreichen den Kaiser Wilhelm jedes Jahr in Porta. Zwischen 100000 und 200000 Besuchern bestaunen ein Monument das schon 130 Jahre alt ist. Für kleines Geld fährt der rote Doppeldecker von Kanzlers Weide oder vom Hotel Porta ab. Außerdem gibt es einen kleinen kostenpflichtigen Parkplatz in der Nähe des Denkmals.
Meine Eindrücke sind positiv
Weil ich oft als Kind dort war kann ich mir eine Meinung über den Wilhelm, wie er heute genannt wird, bilden. Seit mehr als 7 Jahren fahre ich nun mit meinem Fahrrad ca. 2000 km pro Jahr. Viele Fahrten haben mich zum Kaiser Wilhelm auf dem Wiehenberg in Porta Westfalica geführt. Am schönsten ist es bei 22-23 Grad und Sonnenschein. Schließlich ist es möglich vom Wilhelm bei klarem Wetter bis nach Stadthagen zu schauen. Der neu gestaltete Vorplatz bietet Bänke und viel Platz um sich von den Strapazen mit dem Rad oder vom Hochlaufen zu erholen.
Das Moderne an so einen Denkmal steht und fällt wenn man das vorgegebene Umfeld mit einbezieht. Früher gab es ein Kiosk mit Andenkenkarten, heute gibt es eine toll erschaffene Ausstellung. Wer gerne möchte trinkt im Café einen Kaffee oder lässt sich von anderen leckeren Sachen verwöhnen. Die neue Sonnenterasse lädt zum Verweilen ein. Dabei kann man den Panoramablick über die Norddeutsche Tiefebene genießen.
Ein Besuch in Porta sollte mal für jeden Geschichtsliebhaber drin sein
Ich werde weiter den Wilhelm besuchen. Er gehört genauso zum Mühlenkreis Minden-Lübbecke wie die Mühlen und die schönen Fachwerkhäuser aus den verschiedenen Jahrhunderten. Macht einfach mal Halt am Kaiser Wilhelm in Porta. Und seht es euch selber an. Denn was 1892 zu Ehren eines Kaisers mit Bruno Schmitz begann, wurde 2018 mit dem Architekturbüro Peter Bastian beendet.
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Mein Tipp: Hinfahren und Bestaunen. Es lohnt sich.
Bis dann und schöne Touren euer Christoph